Die Zietenhusaren - Rathenow - Geschichte und Geschichten - Superintendent_Ettel

Waldemar Ettel
Superintendent in Rathenow 1902 -1922

Eine kurze Lebensbeschreibung finden Sie auf der Webseite des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V.

Angeregt durch die Zuschrift und die Vorlage nochfolgenden Fotos von Herrn Sebastian Haase aus Berlin entstand diese Seite. Er teilt weiterhin mit:

Er hat meinen Großvater getauft. Der wiederum ist später in seine Kindergottesdienste gegangen. Durch diesen Kontakt kam er wohl auch zu folgender Aufnahme von ihm. Sie wurde 1931 in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche gemacht. Ich zitiere eine Passage aus den Lebenserinnerungen meines Großvaters:

"Ab vier oder fünf Jahren schickte sie mich sonntagmittags in den Kindergottesdienst, der von Superintendent Ettel gehalten wurde. Superintendent Ettel war ein bereits alter Mann, der einmal Marinepfarrer bei seiner Majestät dem Kaiser gewesen war, mit ihm zusammen eine Palästinafahrt gemacht hatte, und der dann 1913 in Rathenow meine Eltern getraut hatte, mich getauft hat, und der ein wenig kontrovers war mit seinen anderen Amtsbrüdern in Rathenow und deshalb seinen Kindergottesdienst nicht vormittags nach dem Gottesdienst in der Kirche hielt, sondern sonntagnachmittags um zwei in der Aula des Gymnasiums. Und in alter Anhänglichkeit und Treue schickte mich meine Mutter dort in den Kindergottesdienst. Der alte Sup Ettel konnte wundervoll erzählen. Das war seine große Gabe, und ich habe rückerinnernd den Eindruck, er hat oft weniger biblische Geschichten, als vielmehr [von den] Fahrten mit dem Kaiser und auf den Motorschiffen der kaiserlichen Marine erzählt. Wir waren jedenfalls nie sehr viele Kinder, ich schätze mehr als zehn, fünfzehn Kinder sind wir kaum gewesen. Wir waren doch aber sehr fasziniert von diesem alten Mann, der mich übrigens dann auch noch konfirmiert hat. Ich muss noch ein Bild von ihm haben, mit seinem langen weißen Bart. Er hat so etwas wie einer der großen alten Propheten an sich..."

 

Konfirmations-Schein des Rudolf Schulze (geboren 1914 in Bützer),
unterschrieben von Ettel, am 2. April 1928 in Rathenow, St. Marien-Andreas Kirche

Freundlichst zur Verfügung gestellt von Frau Edeltraud Werner, Tochter des Konfirmanten.

 

Auf dem historischen Friedhof in Rathenow findet sich Ettels Grab. Hier ein Foto aus dem Jahr 2011,
aufgenommen während einer der beliebten Friedhofsführungen mit Christa Eißer.

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